Lagebericht

Netze

Stromversorgung

Der Netzabsatz der Stromversorgung beläuft sich im Geschäftsjahr 2022 auf 181.3 GWh. Mit einer Zunahme von lediglich 0.1 % liegt er auf dem Vorjahresniveau, da der Stromverbrauch im Netzgebiet gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert bleibt. 

Mit dem Neubau zweier Trafostationen sowie der Kompletterneuerung zweier bestehender Trafostationen wurden im Berichtsjahr wesentliche Erneuerungs- und Ausbauprojekte umgesetzt. Durch die kontinuierliche Erneuerung und den Ausbau der Infrastruktur bleibt diese langfristig versorgungssicher und wird für veränderte Anforderungen durch die zunehmend dezentrale Energieproduktion und die fortschreitende Elektrifizierung des Verkehrs und der Wärmeversorgung weiterentwickelt.

Ein elementarer Bestandteil der Weiterentwicklung der Infrastruktur ist das Smart Metering, also die digitale Strommessung mittels intelligenter Messgeräte anstelle von Stromzählern. Das Ausschreibungsverfahren für die Beschaffung wurde im Jahr 2022 abgeschlossen. Aufgrund der Dauer des Ausschreibungsverfahrens verschiebt sich der Rollout in das Jahr 2023.

Das gestiegene Risiko einer Strommangellage infolge gedrosselter Gaslieferungen aus Russland und des Ausfalls einer beträchtlichen Anzahl französischer Kernkraftwerke erforderte erhöhte personelle Ressourcen zur Krisenvorbereitung. Denn Verteilnetzbetreiber wie SH POWER müssen im Krisenfall behördlich verfügte Massnahmen zur Bewältigung umsetzen. Die Stromversorgung der Schweiz war im Berichtsjahr durchgehend gewährleistet, eine Mangellage trat nicht ein.

Kennzahlen Stromversorgung

 

 

2018

2019

2020

2021

2022

Veränd.

Netzabsatz

GWh

183.5

180.8

175.3

181.2

181.3

0.1 %

Netzkunden (Messpunkte)

Anz.

12 899

18 409

18 248

18 535

18 550

0.1 %

Netzlänge1

km

295.8

294.4

299.6

303.0

304.2

0.4 


1 ohne Anschlussleitungen

Gasversorgung

Der Netzabsatz der Gasversorgung sinkt im Geschäftsjahr 2022 auf 491.4 GWh. Der Rückgang um 15.8 % gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf temperaturbedingt tiefe Gasverbräuche der Kunden im Gasnetz zurückzuführen. Angesichts des Risikos einer Gasmangellage stellten mehrere Grossverbraucher ihre Zweistoffanlagen auf Öl um, was ein weiterer Treiber für den Rückgang war.

Die bereits zuvor stark rückläufige Nachfrage nach neuen Gasnetzanschlüssen für Heizungen brach im Geschäftsjahr 2022 vollständig ein. Nachgefragt wurden Gasnetzanschlüsse für Wärmezentralen von Wärmeverbunden und für Unternehmen, welche Gas als Prozessgas benötigen. Ausbauprojekte wurden wie bereits in den Vorjahren keine realisiert.

Aufgrund reduzierter Gasflüsse von Russland nach Westeuropa als Folge des Kriegs in der Ukraine entstand in der Schweiz das Risiko einer Gasmangellage. Eine solche trat während des Berichtsjahrs nicht ein, entsprechende Krisenvorbereitungen erforderten jedoch erhöhte personelle Ressourcen. Ähnlich wie bei einer Strommangellage müsste SH POWER als Verteilnetzbetreiberin auch bei einer Gasmangellage Massnahmen zur Bewältigung umsetzen, welche der Bund anordnet.

Kennzahlen Gasversorgung

 

 

2018

2019

2020

2021

2022

Veränd.

Netzabsatz

GWh

514.9

532.1

529.3

583.6

491.4

–15.8 %

Netzkunden (Messpunkte)

Anz.

6 396

6 398

6 395

6 250

6 222

–0.4 %

Netzlänge1

km

220.5

221.1

221.1

223.5

222.7

–0.4 

 
1 ohne Anschlussleitungen

Wärmeversorgung

Mit der Realisierung von Wärmeverbunden baut SH POWER in der Stadt Schaffhausen sukzessive eine Versorgung mit Wärme aus lokalen und erneuerbaren Energiequellen auf. Die Projektierung verschiedener Wärmeverbunde schritt im Geschäftsjahr 2022 weiter voran.

Die Baubewilligung für den Wärmeverbund Altstadt Nord liegt bereits vor. Baustart ist voraussichtlich im 1. Quartal 2023. Mit dem Wärmeverbund Altstadt Nord wird eine Wärmeversorgung für grosse Teile der nördlichen Schaffhauser Altstadt realisiert. Auch der Baubeginn des Wärmeverbunds Stettemerstrasse, welcher Liegenschaften im Gebiet Stettemerstrasse und Gräfler mit Wärme beliefert, ist im Jahr 2023 geplant.

Für weitere Wärmeverbunde in den Quartieren Breite und Alpenblick wurden Machbarkeitsstudien erstellt und Probebohrungen für Grundwassernutzungen vorgenommen. Zudem wurde eine Machbarkeitsstudie für einen Wärmeverbund in der südlichen Altstadt begonnen. In Kombination mit dem Wärmeverbund Altstadt Nord soll damit langfristig eine Wärmeversorgung für die gesamte Altstadt realisiert werden.

Wasserversorgung

Der Wasserabsatz nimmt im Geschäftsjahr 2022 auf 3.4 Mio. m3 ab. Er ist damit um 10.5 % tiefer als im Vorjahr, in dem er aufgrund von Wasserlieferungen an die Gemeinde Neuhausen am Rheinfall ausserordentlich hoch war.

Die Wasserqualität entsprach den gesetzlichen Anforderungen. Das Grundwasser in Schaffhausen weist, wie ein grosser Teil der Schweizer Grundwasservorkommen, weiterhin Rückstände eines Abbauproduktes des Pilzbekämpfungsmittels Chlorothalonil auf. Ob dafür ein Höchstwert gilt, ist unklar. Ein Höchstwert gilt für jene Stoffe, die vom Bund als relevant eingestuft werden. Bis zum Ende der Berichtsperiode ist diese Einstufung nicht rechtskräftig erfolgt.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden verschiedene Infrastrukturprojekte realisiert: Mit der Sanierung des Stufenpumpwerks «Hohrahn» wurde die Erneuerung der Anlagen im Ortsteil Hemmental abgeschlossen. Die kontinuierliche Erneuerung des Leitungsnetzes wurde weiter fortgesetzt. Zudem wurde die regionale Vernetzung mit dem Bau einer Verbundleitung zwischen der Wasserversorgung von SH POWER und derjenigen der Gemeinde Feuerthalen weiter ausgebaut.

Kennzahlen Wasserversorgung

 

 

2018

2019

2020

2021

2022

Veränd.

Wasserabsatz

Mio. m3

3.6

3.4

3.5

3.8

3.4

–10.5 %

Netzlänge1

km

195.9

195.8

198.3

198.2

197.5

–0.4 %


1 ohne Anschlussleitungen

Siedlungsentwässerung

Die Siedlungsentwässerung funktionierte im Geschäftsjahr 2022 ohne nennenswerte Störungen. Aussergewöhnliche Starkregenereignisse und damit verbundene Überlastungszustände des Siedlungsentwässerungsnetzes waren nicht zu verzeichnen.

Die Erarbeitung des Generellen Entwässerungsplans (GEP) 2.0 wurde im Geschäftsjahr 2022 weitergeführt. Ein GEP ist das zentrale Planungstool, um das Abwasser unter Beachtung der ökologischen, ökonomischen und hygienischen Aspekte optimal abzuleiten sowie den Schutz ober- und unterirdischer Gewässer dauerhaft zu gewährleisten. Der GEP 2.0 ist die Nachführung des GEP aus dem Jahr 2000.